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gemeinnützige Arbeit 

zu KI-Regulierung

Dank eines Fellowship der European New School of Digital Studies der Europa-Universität Viadrina (2023-24) und zuvor eines Senior Fellowship der Stiftung Mercator (2022-23) arbeite ich mit einem Schwerpunkt auf der praktischen Umsetzung zukünftiger europäischer KI-Regulierung durch kleine und mittlere Unternehmen und Start-ups in der KI-Branche. Ziel ist es, sicherzustellen, dass KI-Entwickler die notwendige Regulierung Künstlicher Intelligenz verstehen und unterstützen und sie auch eine Stimme bei Regulierern und in der Politik zu geben, damit die anstehende Gesetzgebung nicht nur auf Papier existiert. Ich bin am AI Campus Berlin tätig und arbeite auch mit dem GovTech Campus Deutschland zusammen.

Meine vorherige Arbeit als Fellow in Residence der Mozilla-Stiftung konzentrierte sich darauf, wie die europäischen Ethikrichtlinien für vertrauenswürdige KI - ob direkt oder indirekt bzw. ob überhaupt - im Silicon Valley umgesetzt werden und werden könnten. Meine Perspektive umfasste auch andere damit inhaltlich zusammenhängende EU-Vorschriften, die sich auf KI auswirken, insbesondere die DSGVO und die daraus abgeleitete Verpflichtung, „Privacy by Design“ und „Privacy by Default“ (Datenschutz durch Technikgestaltung und datenschutzfreundliche Voreinstellungen) umzusetzen (Art. 25 DSGVO).

 

Während sich der US-Gesetzgeber in diesem Bereich bisher weitgehend zurückgehalten hat, hat sich Europa in den letzten Jahren, insbesondere nach dem Erfolg der DSGVO als “globalem Goldstandard im Datenschutz”, mehr und mehr zum de facto globalen Regelsetzer für Technologie entwickelt.

 

Als deutsche Diplomatin arbeitete ich unter anderem in der Europa-Abteilung im Auswärtigen Amt und konnte so die Anfänge der Verhandlungen über die DSGVO miterleben und mitgestalten. Ich kenne aus erster Hand die europäischen Prioritäten in diesem Bereich und die Realitäten der Regelsetzung in einem teils supranationalen, teils zwischenstaatlichen Kontext von 27 Regierungen und 512 Millionen Bürgerinnen und Bürgern.

 

Seit mehreren Jahren arbeite ich als Datenschutz-Beraterin in San Francisco mit Technologieunternehmen zusammen. Dabei habe ich selbst erlebt, dass viele US-Unternehmen DSGVO-Standards auf alle ihre Kunden anwenden, nicht nur auf diejenigen in Europa. Während meine Kunden hauptsächlich kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in den USA sind, die nur einen geringen Marktanteil in Europa haben oder nur die beabsichtigen, bald nach Europa zu expandieren, ist diese Strategie des Datenschutzmanagements auch bei größeren Technologiefirmen gang und gäbe. Unternehmen wissen zu schätzen, dass es in einem Teil der Welt einen Standard gibt, der Gesetz ist, der aber auch für andere Teile der Welt als Richtschnur dienen kann, und selbst wenn diese Richtschnur in ihren Märkten außerhalb Europas anspruchsvoller ist als die Gesetzgebung, ist es für sie leichter, einen einheitlichen hohen Standard zu haben als viele verschiedene umzusetzen (d.h. das wachsende „globale Datenschutz-Patchwork“) oder gar keinen.

 

Während meines Mozilla-Fellowship habe ich daran gearbeitet, heraus zu finden, welche Auswirkungen die neuen europäischen Ethikrichtlinien für vertrauens-würdige KI auf US-Unternehmen haben werden, wie nützlich sie diese finden, wie sie von Experten in den USA bewertet werden und ob wir daher einen ähnlichen Trend bei ihnen sehen werden wie bei der DSGVO. Meine von der ENS Viadrina und der Stiftung Mercator unterstützte Arbeit ist davon eine notwendige Folge und wird dazu beitragen, Regulierung im KI-Sektor wirksamer und besser für die Gesellschaft zu machen.

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